Menschen und Hunde

So kommt es dann dazu, dass ein Tier zuerst mal etwas Fremdes an sich hat, dass die schlichte, von klein auf selbstverständliche Übung im Zusammensein mit Tieren und Natur nicht vorhanden ist. Diesen direkten Bezug zur Natur und ihren Tieren hatten sicher diejenigen unserer fernen Vorfahren noch, die über Tausende von Jahren Hunde zu Hunden gemacht haben. Und heutige Mitmenschen , die naturverbunden aufwachsen und leben, haben bis heute die Voraussetzungen dafür, dieses Verständnis von sich aus und ohne bewusstes Zutun aufzubauen. Solche Menschen haben also die Chance, sich quasi von selbst das Eingehen auf Tiere anzugewöhnen.

Die Probleme, die manche Hundefreunde mit der Erziehung und dem Gehorsam ihrer Hunde haben, sind zum Teil sicher auf das Nichtvertrautsein mit dem anderen Wesen „Tier“ und seinen Reaktionen zurückzuführen.

Das heißt aber natürlich nicht, dass Menschen, die unter so gesehen widrigen Umständen aufgewachsen sind und leben, es nicht nachträglich lernen könnten. Es gibt viele Beispiele von Leuten, die eine naturentfremdete Kindheit und Jugend erleben mussten und später zu wahren Könnern im Umgang mit Tieren und auch in der Hundeerziehung geworden sind. Und die ein ungewöhnliches Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur erst in ihrem Leben als Erwachsene entwickelt haben. Es ist eben eine Frage des eigenen Engagements und unvoreingenommenen Dazulernens, des Abguckens, auch des Sehens von Fehlern anderer, und – nicht zuletzt – der Entwicklung der eigenen individuellen, für sich passenden Art des selbstverständlichen Umgangs mit Tieren.

Es wäre vielleicht viel einfacher, wenn jeder es schaffen könnte, die Welt mal mit Hundeaugen anzusehen und wenn nicht so viele Leute ihren Tieren das Denken in abstrakten Begriffen unterstellen würden. Das heißt: nicht voraussetzen, dass das Tier eine Beschreibung für das, was es tut, oder für Gegenstände oder Ereignisse, die es sieht, mit Hilfe einer Sprache ausdrücken könnte, die Worte und Sätze zu Sinnzusammenhängen aneinanderfügt.

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